Großer bundesweiter Biodiversitätswettbewerb 2021: Grand Prix der Biodiversität. Wir sind unter den Gewinnern!

Wir sind mit unserem Projekt einer der siebzig Gewinner!

Pilze, Natur und Mensch – Citizen Science Erhebung und Bewusstseinsbildung in der Bevölkerung für die Biodiversität der Pilze anhand ausgewählter Biotope

Pilze sind von grundlegender Bedeutung für gesunde Ökosysteme und wesentlich für die Nachhaltigkeit der biologischen Vielfalt. Sie werden benötigt, um das Funktionieren wichtiger Ökosysteme zu unterstützen. So sind sie für die Zersetzung von Streu, den Nährstoffkreislauf und die Energieflüsse in Ökosystemen wichtig. Darüber hinaus ist der Übergang von Nährstoffen aus dem Boden in die Pflanzen auch auf die Hilfe von Pilzen, vor allem Mykorrhizapilzen, angewiesen.

Zielsetzung des Projekts

  1. Bewußstseinsbildung bei Citizen Scientists für die Wichtigkeit der Pilze und deren Erhalts in der Natur
  2. Erhebung und Dokumentation von Pilzarten anhand ausgewählter Biotope
  3. Verbesserung der Datengrundlage für pilzkundliche Schutzprojekte und Rote Listen

Es wird dazu geben:

Workshops für Citizen Scientists zur Bewußstseinsbildung

Im Rahmen mehrerer eintägiger Workshops werden Kinder und Erwachsene im Umgang mit Pilzen geschult. Dabei werden die Pilze sowohl vor Ort erklärt, als auch in Kursräumen nachbearbeitet werden. Wichtige Exemplare werden fotografisch dokumentiert und konserviert.

Exemplarische Erhebung der Biodiversität der Pilze anhand ausgewählter Magerrasen im Rahmen von Kartierungswochenenden

Magere Wiesenstandorte sind ein Hotspot der pilzlichen Biodiversität und eignen sich ausgezeichnet um die Schutzproblematik bei Pilzen aufzuzeigen. Zahlreiche Pilzarten haben sich auf ein Leben in mageren Offenlandhabitaten angepasst. Da Pilze zudem in der Fauna-Flora-Habitat-Referenzliste ausgelassen wurden, ist ihr Stellenwert im Naturschutz bisher generell gering, obwohl – gerade bei den Wiesenpilzen – ein großer Teil von ihnen österreichweit gefährdet ist. Viele aus mykologischer Sicht besonders interessante Wiesenflächen beherbergen nur eine geringe Artenzahl schützenswerter Pflanzen und fanden daher bisher keine Berücksichtigung, weshalb hier spezielle Handlungen des Naturschutzes gefragt sind. Das exemplarische Magerrasenprojekt möchte eine Grundlage dafür aufzeigen.

Bei Kartierungswochenenden sollen ausgewählte Flächen in den jeweiligen Bundesländern begangen und die beobachteten Großpilze genau dokumentiert werden. Die Ergebnisse dieser Untersuchungen sollen auch die Grundlage für in der Praxis anwendbare Maßnahmen für die Erhaltung und Förderung der pilzlichen Artenvielfalt liefern.

Einpflegen der Ergebnisse in die Citizen Science Datenbank naturbeobachtung.at

Dafür wird, um gut validierbare Daten zu erhalten, eine Artenliste in der Citizen Science App und Datenbank naturbeobachtung.at erstellt werden.

Weitere Arbeitsaufgaben sind die Eingabe der bei den Kartierungsworkshops erarbeiteten neuen Fundbeobachtungen, Bestimmungshilfe und Mithilfe bei der Datenauswertung der naturbeobachtung.at-pilz-daten. Validierte und gut gepflegte Funddaten sind eminent wichtig, um biodiversitätsrelevante Informationen zu erhalten, die dann in der Folge wissenschaftlichen und politikrelevanten Auswertungen zur Verfügung gestellt werden können. Die neuen Daten werden schließlich auch in die Mykologische Datenbank übernommen.

Wir freuen uns schon auf Euch!